Nora ist 14 Jahre alt. Als sie wegen einer gebrochenen Hand nicht mit auf Klassenreise kann, kommt sie für die Zeit in die Klasse ihrer Schwester. Als sie auf dem Schulklo das erste Mal ihrer Periode bekommt, erhält sie Unterstützung von Romy, die zweimal sitzengeblieben und deshalb ein wenig älter als sie ist. Die beiden Mädchen freunden sich an, und bald merkt sie, dass Romy auf Mädchen steht. Und sie beginnt zu merken, dass es ihr ebenfalls so geht, und dass sie in Romy verliebt ist...
Dass Nora sich für Raupen interessiert, die sich in Schmetterlinge verpuppen, was dann auch Schuld an dem Titel ist, ist vielleicht eine etwas plumpe symbolische Bebilderung, dass aus der Raupe Nora ein schöner Schmetterling wird, da sie nun ihren Lebensweg gefunden hat, doch das macht letztendlich gar nichts, denn der Film ist in jeder Hinsicht gut gelungen. Und geht vor allem nicht die üblichen Klischees durch, die so ein Thema im Film normalerweise mit sich bringt, so wie mobbende Mitschüler, verständnislose Eltern und so weiter. Mit viel Einfühlungsvermögen zeichnen die Macher die Jugend, in der sich alle finden wollen und müssen. Manche sind halt weiter, manche brauchen etwas länger. Getragen wird das von vielen guten Darstellern, allen voran natürlich Lena Urzendowsky in der Rolle der Nora. Doch auch Jella Haase kann erneut zeigen, dass viel mehr in ihr steckt als Chantal aus "FACK JU GÖHTE". "KOKON" ist eher ein Feel-Good-Movie, der Mut macht, zu sich selbst zu stehen. Und dabei geht es gar nicht wirklich darum, dass Nora in sich lesbische Neigungen entdeckt, sondern viel universeller, dass sie überhaupt die Liebe in sich entdeckt. Ein wirklich höchst gelungener Coming-of-Age-Film. (Haiko Herden)
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